In Bure plant Frankreich das größte geologische Tiefenendlager für atomaren Müll. In der dünn besiedelten Region ist die Atommüll-Agentur auf bestem Weg, sich mit Geld und Gewalt zu etablieren. Seit den 90er Jahren formiert sich bäuerlicher, sowie ländlicher Widerstand.
Im Rahmen eines Vortrags erzählt uns ein lokal eingebundener Aktivist über die Geschehnisse dort: Den Aufbau einer kleinbäuerlichen Kooperative gegen das “Atomklo”, Räumungen und Waldbesetzung, fallende Zäune, Haftstrafen, Aufenthaltsverbote, autonome Medienarbeit, kollektive Organisierung und vieles mehr. Der Vortrag findet im Rahmen der internationalen Mobilisierung für das Camp: “Begegnungen – kleinbäuerlicher und ländlicher Kämpfe” statt, das vom 27. August bis 03. September in Bure stattfinden wird.
Im Rahmen eines Hackathons von 16. bis 18. März 2023 wollen wir die ersten Schritte zur Entwicklung eines Tools setzen, mit dem persönliche digitale Daten langfristig gesichert werden können. Sei Teil des Entwickler*innenteams! Es zählt: Dein Code! Dein Design! Deine Erfahrung! Deshalb: Save the Date! Wir freuen uns auf deine Mitwirkung.
Persönliche digitale Daten, egal ob es sich um Social-Media-Profile, eMail-Accounts oder Fotos handelt, gehen langfristig verloren, wenn nichts unternommen wird. Denn, die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Daten gaukelt uns nur vor, dass digitale Informationen auf „ewig“ im „Netz“ gespeichert bleiben. Im Rahmen des EU-Projekts “Dialog City”, co-finanziert von Creative Europe (2021-2026), erarbeiten wir gemeinsam mit Bürger*innen das Tool „Citizen Archive Platform“ (CAP) zur Digitalen Langzeitarchivierung von persönlichen Daten.
„Im Zentrum des Kulturhackathons steht die reale Begegnung von Mensch zu Mensch, die trotz Digitalisierung nach wie vor Voraussetzung für die Entwicklung innovativer Ideen ist. Begegnung und Dialog sind die Basis jeder Gesellschaft.“ (Sylvia Petrovic-Majer | OpenGLAM.at)
PROGRAMM Donnerstag, 16. März, 12-21 Uhr
Zu Beginn des Hackathons werden alle Teilnehmenden eingeladen, sich zu begegnen und sich mit den Spielregeln des Kulturhackathons vertraut zu machen. Das Vorhaben und das Projekt CAP wird von verschiedenen Seiten beleuchtet und es wird Gelegenheit gegeben, Ideen und Fragestellungen zu entwickeln. Die Teilnehmenden wählen selbst, womit sie sich vertiefend auseinandersetzen möchten.
Freitag, 17. März, 9.30-21 Uhr
Am Freitag werden die Projektideen in Gruppen entwickelt und je nach Bedarf mit weiteren Methoden unterstützt. Der gemeinsame Austausch findet immer wieder in einem großen Plenum auf Absprache mit den teilnehmenden Gruppen und der Organisation statt und macht Zwischenergebnisse sichtbar. Feedback von anderen Gruppen kann eingearbeitet werden. Die Gruppen entscheiden selbst, in welche Form sie ihr Projekt gießen möchten. Erfahrungsgemäß sind Konzepte, Prototypen, Open Source Codes oder Publikationen möglich.
Samstag, 18. März, 9.30-12 Uhr
Am Samstag werden diese Projekte der Öffentlichkeit vorgestellt und es gibt die Möglichkeit, Ergebnisse, Erfahrungen und Entwicklungen auszutauschen. Diese treten mit drei geladenen Gästen und ihren Perspektiven zum Thema Langzeitarchivierung in den Austausch und wir eröffnen mit einem spannenden Format den Dialog.
Die Teilnahme ist natürlich kostenlos, wir bitten um ANMELDUNG.
Update: das Video vom Netzpolitischen Abend ist auf youtube und vimeo verfügbar!
Es erwarten euch dieses Mal 4 Vorträge.
Themen & Speaker*innen: Daniel Lohninger (epicenter.works) ›› “Digitale Selbstverteidigung – Die Vision vom Bildungsprojekt der NGO epicenter.works”
Die NGO epicenter.works die sich für Grund- und Freiheitsrechte einsetzt hat ein Bildungsprojekt gestartet. Innerhalb eines Jahres wurden OER (Open Educational Resources) Bildungsmaterialien in form eines webbasierten E-Learnings erstellt, ein Train-The-Trainers Programm aufgesetzt, Trainer:innen ausgebildet und ein Workshopangebot entwickelt, dass zielgruppengerecht Schüler:innen an Berufsschulen erreicht. Wie das bereits jetzt für viele darüber hinaus nutzbar ist und was die Vision dahinter ist, wird vorgestellt.
Johanna Pirker (TU Graz) ›› “Chancengerechte und Faire Digitalisierung”
Neue (oder alte) Technologien wie Virtual Reality Erfahrungen, Virtuelle Welten, Metaverse Konzepte und auch Videospiele bieten viele Möglichkeiten, aber auch potentielle Schwierigkeiten. In diesem Talk möchte Johanna Pirker über unterschiedliche Themen zum Nachdenken anregen.
KairUs (Linda Kronman und Andreas Zingerle) ›› “Daten sortieren – künstlerische Zugänge zu Datensätzen und Archiven”
In ihrem Vortrag stellt das Künstlerduo KairUs eine Auswahl von Projekten vor, bei denen sie künstlerisch mit verschiedenen Datensätzen gearbeitet haben. Sie geben Einblicke: in die kritische Arbeit mit gefundenem Filmmaterial von Festplatten aus Elektroschrott in Ghana, wie ein Archiv von betrügerischen Webseiten zu einem Kunstwerk wurde, und erörtern künstlerische Forschung, die ein tiefes Eintauchen in die Annotationspraktiken von Datensätzen für maschinelles Lernen erforderte. Mit unterschiedlichen Ansätzen – Wiederherstellung, Visualisierung und Annotation von Daten – reflektiert dieser Vortrag darüber, wie die Schaffung von Kunstwerken ihre Sichtweise auf Daten und ihren Umgang mit Datensätzen und Archiven geprägt haben.
Stefan Auer (ACIPSS) ›› “Desinformationswelten – Zum Ende der geteilten Wahrheiten”
Das komplexe Zusammenspiel technologischer Entwicklungen, politischer Entscheidungen und gesellschaftlicher Veränderungen in den letzten Jahrzehnten hat unsere medial vermittelte Weltwahrnehmung massiv verändert. Unsere medialen Räume sind geprägt durch Aufmerksamkeitskämpfe, Informationsüberlastung, Falsch- & Fehlinformationen, Desinformationskampagnen, einer zunehmenden emotionalisierten & moralisierten Debattenkultur und Schlagwörtern wie z. B. Propaganda, Fake News, „Lügenpresse“ und Framing. Wir erleben gegenwärtig das Zerbrechen unseres gemeinsamen Diskursraumes, dessen Existenz für den Bestand liberaler Demokratien unabdingbar ist.
Wie konnte es so weit kommen? Was sind die fundamentalen, zum Teil oftmals übersehenentechnologischen, gesellschaftlichen und auch evolutionsbiologischen Ursachen dahinter? Was sind die unbequemen Wahrheiten, denen wir uns bei der Analyse des Status quo und der möglichen Zukunft stellen müssen? Was kann das politisch mündige Individuum tun, um seine intellektuelle Selbstverteidigung zu stärken und dadurch weiterhin in der Lage zu sein, zu unterscheiden zwischen Fakten, Lügen & Meinungen.
Moderation:Reni Hofmüller (esc medien kunst labor)
Reni Hofmüller konzentriert sich auf Kunst in technologischen Zusammenhängen und geht den Beziehungen zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft auf den Grund. Sie wird in ihrer unnachahmlichen Art durch diesen Netzpolitischen Abend führen.
Wir freuen uns sehr euch am 25.02.2023 (Beginn: 18:00) zu einer Lesung mit dem Zucker im Tank Kollektiv einladen zu dürfen – “Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie”!
Das Kollektiv “Zucker im Tank” hat gemeinsam mit vielen Aktivist*innen ein Buch herausgebracht.
Es erzählt Geschichte(n) aus der Klimagerechtigkeitsbewegung in Deutschland von ihren Anfängen etwa 2007 bis heute.
Zum einen finden sich darin viele Berichte von Aktionen und Kampagnen, geschrieben von Menschen die selbst daran teilgenommen haben.
Zum anderen werden in mehreren Exkursen zahlreiche Fragen zur politischen Praxis der Klimagerechtigkeitsbewegung reflektiert.
Außerdem verweist das Buch in einer mitlaufenden Zeitleiste auf unzählige Umweltgerechtigkeitskämpfe von Betroffenen weltweit.
Das Buch ist im Juni 2022 im Verlag Assoziation A erschienen und im Buchhandel erhältlich.
Und wer an diesem Tag keine Zeit hat, hat einen Tag später am 26.02.2023 in Wien nochmal die Gelegenheit dazu.
Nach dem Vorbild der netzpolitischen Abende des deutschen Digitale Gesellschaft e.V. treffen sich in Wien am ersten Donnerstag im Monat netzpolitisch Interessierte um sich drei bis vier kurze Vorträge anzuhören, zu diskutieren und einen gemeinsamen Abend zu verbringen.
Hashtag um via Twitter oder Mastodon über den Netzpolitischen Abend AT am Laufenden zu bleiben ist #NetzPAT.
Themen & Speaker*innen: Jana Lasser, spricht über ihre Forschung im Bereich komplexer sozialer Systeme mit einer kritischen Metaebene über die Grenzen des eigenen
Forschungsbereichs, da ihr transparente Forschung und Open Science am Herzen liegt.
Thomas Lohninger von epicenter.works, erläutert das Vorhaben der EU Chatkontrolle, was eine Überwachung aller Nachrichten bedeuten würde und was wir dagegen tun können.
Leonhard Rabensteiner, stellt werbe-frei.at vor. Der Verein will Werbung, online sowie offline, Schritt für Schritt reduzieren, Bewusstsein für das Thema schaffen und alternative Nutzungsmöglichkeiten für Werbeflächen aufzeigen